Professor Dr. Mirjam Zadoff vom NS-Dokumentationszentrum München spricht über die Reichspogromnacht 1938
Am Montag, 29. Oktober 2018, spricht die Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München Prof. Dr. Mirjam Zadoff anlässlich des Gedenkens zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 bei der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Augsburg. Der Vortrag im Haus Sankt Ulrich, Kappelberg 1, Augsburg, beginnt um 19.30 Uhr.
Der 9. November 1938 war nicht nur eine weitere Stufe in der Verfolgung der deutschen, österreichischen und eines Teils der tschechoslowakischen Juden – sondern auch der Moment, in dem selbst den Hoffnungsvollsten klar wurde, dass die einzige Rettung in der Flucht bestand. Es war der Moment, in dem endlich ein bedeutendes Land seine Grenzen öffnete – wenn auch nur für jüdische Kinder, vom Säuglings- bis zum Teenager-Alter, die ohne ihre Eltern in das Britische Königreich fliehen durften. Es war der Moment, in dem jüdische Männer zu Zehntausenden in KZs deportiert wurden; in dem Uniformierte mitten in der Nacht bei unschuldigen Bürgern die Wohnungstüren aufrissen, raubten, brandschatzten und mordeten; in dem (fast) alle Synagogen zerstört und Friedhöfe geschändet wurden. Wir erinnern wir uns an diese Nacht und was bedeutet sie für uns – heute, 80 Jahre danach?