Mit der KEB im politischen Berlin

16.05.2019

Augsburger zu Gast in Bundestag und Kanzleramt

"Die Ausschusssitzung hat etwas länger gedauert", so begrüßte der Augsburger Bundestagsabgeordnete Dr. Volker Ullrich seine Gäste aus Augsburg. Politik ist nicht immer planbar – sich dennoch Zeit nehmen für die Anliegen der Bürger, so funktioniert Bundespolitik. Rings um den Reichstag öffneten sich die Türen für die 25 Teilnehmer, die mit der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Augsburg vier Tage in Berlin unterwegs waren: Einblicke in die Arbeit der Abgeordneten, eine Fragestunde des Deutschen Bundestages mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier am Rednerpult, ein Gespräch mit Thomas Brag, Regierungsdirektor in der Vertretung des Freistaates Bayern beim Bund. Und weil die Wege so kurz sind, bleibt der Prominentenkontakt nicht aus: Eine Begegnung mit den Bundesministern Hubertus Heil, Julia Klöckner, Anja Karliczek und Franziska Giffey vor dem Bundeskanzleramt waren nicht geplant, aber sehr willkommen.

Zu den Höhepunkten der Bildungsfahrt zählte die eigene Führung durch das Bundkanzleramt mit seiner überwältigenden Architektur, dem Kabinettssaal und der Sammlung von Gastgeschenken, die Staatsgäste dagelassen hatten. Auch mit kleinen Geschenken macht man Politik…

Die Weltstadt Berlin aus einer besonderen Perspektive genossen die Teilnehmer nicht nur von der Kuppel des Reichstagsgebäudes. Am Europatag besuchte die Gruppe die EU-Kommission in der Nähe des Brandenburger Tores. Denn die Verknüpfung zwischen Bund, Ländern und Europa ist sehr eng, seit am 9. Mai 1950 der damalige französische Außenminister Robert Schuman, für den derzeit ein Seligsprechungsverfahren läuft, den nach ihm benannten "Schuman-Plan" vorgelegt hatte. Er führte 1952 zur Gründung der "Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl" – auch Montan-Union genannt – , die Keimzelle der heutigen Europäischen Union. Wie lange der Weg von Preußen zu Deutschland und nach Europa war, zeigte der Ausflug nach Potsdam, wo das Schloss mit seinen weitläufigen Weinterrassen auch einen Seitenblick auf die Zeitgeschichte birgt: Es war nämlich die Bundesrepublik, die 1991 Preußenkönig Friedrich II. (der Große) seinen letzten Wunsch erfüllte, und den Erbauer von Sanssouci in seinem Schloß beisetzte.