Ein europäisches Wunder?
Der polnisch-deutsche Bischofsbriefwechsel 1965 als Wegweiser für Frieden und Versöhnung
Do.
23.10.2025
18:30 Uhr
Veranstaltungsart: Vortrag

„Dieses Wunder der Versöhnung ist im europäischen und weltweiten Vergleich in den letzten Jahrzehnten einzigartig. Viele Länder dieser Erde könnten von uns, Deutschen und Polen, lernen.“ Dies sagte der frühere polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszewski, der Widerstand gegen die NS-Diktatur geleistet hatte, über die Versöhnung zwischen Polen und Deutschen.
Als eine Art Gründungsurkunde dieses Aussöhnungsprozesses gilt ein Brief, den die polnischen Bischöfe im Herbst 1965 – 20 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg – an ihre deutschen Amtsbrüder richteten. Seine wegweisende Bedeutung zeigt sich an folgender Stelle:
„Wir gewähren Vergebung und bitten um Vergebung.“
Damals waren die deutsch-polnischen Beziehungen nicht nur durch die Bedingungen des Kalten Kriegs
geprägt, sondern vor allem durch die Schrecken der NS-Zeit und deren Folgen belastet: Tiefe Wunden schienen einer Versöhnung im Weg zu stehen. Vor diesem Hintergrund wagten es die polnischen Bischöfe, ihren deutschen Mitbrüdern eine aus dem Glauben heraus kommende Botschaft zu senden, die große Veränderungen vorantreiben sollte.
Gemeinsam mit der Antwort der deutschen Bischöfe ist der Brief für das UNESCOWeltdokumentenerbe
nominiert.
Der Fall des Eisernen Vorhangs und die Wiedervereinigung Deutschlands machten vor rund 35 Jahren deutlich, wie weitsichtig die Bischöfe gedacht hatten. Im Jahr des 60-jährigen Jubiläums fragen wir uns jedoch: Wie sieht es heute aus, besonders angesichts des Ukrainekrieges? Hat die kirchliche Ost-West-Friedensarbeit noch Potenzial für Frieden und Versöhnung?
Programm
17.30 Uhr Einlass - Getränke und Knabbereien auf Spendenbasis
18.30 Uhr Begrüßung
Frederic-Joachim Kaminski, Leiter Akademisches Forum der Diözese Augsburg
PD Dr. Achim Budde, Akademiedirektor Katholische Akademie in Bayern
18.40 Uhr
Die polnisch-deutschen Beziehungen von 1945 bis in die Gegenwart
Dr. habil. Robert Zurek, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung
19.20 Uhr Musik: A. Dvorak, F. Liszt
Reinhard Kammler, Domkapellmeister a. D. (Klavier), Stefanie Mayer (Sopran)
19.30 Uhr
Der Briefwechsel der polnischen und deutschen Bischöfe von 1965
Dr. Bertram Meier, Bischof von Augsburg, Co-Vorsitzender der Kontaktgruppe der Deutschen und Polnischen Bischofskonferenz
19.50 Uhr kurze Pause
20.00 Uhr Die Bedeutung der deutsch-polnischen Verständigung für Europa
Impuls: Prof. Dr. Gesine Schwan, ehemalige Koordinatorin der Bundesregierung für die deutsch-polnische Zusammenarbeit
Diskussion mit Bischof Dr. Meier und Dr. habil. Zurek und Prof. Dr. Gesine Schwan
20.40 Uhr Möglichkeit für Rückfragen
21.00 Uhr Musik: A. Dvorak, J. G. Rheinberger
Reinhard Kammler, Domkapellmeister a. D. (Klavier), Stefanie Mayer (Sopran)
Moderation: Dr. Katharina Löffler, Katholische Akademie in Bayern und Frederic-Joachim Kaminski, Akademisches Forum der Diözese Augsburg
Referenten
Bischof Dr. Bertram Meier, Diözesanbischof von Augsburg
Co-Vorsitzender der Kontaktgruppe der Deutschen und Polnischen Bischofskonferenz
Prof. Dr. Gesine Schwan
ehemalige Koordinatorin der Bundesregierung für die deutsch-polnische Zusammenarbeit aus Berlin
Dr. habil. Robert Zurek
Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung aus Krzyzowa/Kreisau (PL)
Musikalische Gestaltung
Reinhard Kammler
Domkapellmeister a. D. (Klavier)
Stefanie Mayer, Sopran
Kosten
Spenden erbeten
Anmeldung erbeten über die Katholische Akademie in Bayern über das Anmeldeformular dieser Seite
oder Telefon: 089 38102-111
Link zur Veranstaltung auf der homepage der Katholischen Akademie in Bayern:
https://kath-akademie-bayern.de/veranstaltung/ein-europaeisches-wunder/
Mitwirkende
Prof. Dr. Gesine Schwan
Referentin
Dr. habil Robert Zurek
Referent
Frederic-Joachim Kaminski
Leitung
Bischof Dr. Bertram Meier
Referent
Preis
Spenden erbeten